Februar 1

Meine erste Panikattacke

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Meine erste Panikattacke hatte ich Anfang 2006.

Nach Abschluss meines BWL-Studiums im Jahre 2005, fand ich zunächst keine entsprechende Anstellung, sodass ich das Angebot eines halbjährigen Vollzeitpraktikums in der Personalabteilung eines bekannten internationalen Unternehmens annahm.

Ich erhielt ein Gehalt von 250 Euro, was nicht einmal meine Spritkosten vollständig abdeckte, da die Arbeitsstelle etwa 80 Kilometer von meinem Wohnort entfernt war. Obwohl ich nicht einmal annähernd das Gehalt eines Azubis erhielt, füllte ich eine komplette Vollzeitstelle aus. Herzlich willkommen in der Generation Praktikum.

Ich war etwa sechs Wochen dort, als ich meine erste Panikattacke hatte.

Wie jeden morgen klingelte auch diesen Dienstag pünktlich um halb sieben mein Wecker. Ich fühlte mich bereits beim Aufstehen nicht sonderlich gut, irgendwie schlapp und unwohl. Wir machten mit der gesamten Personalabteilung gegen neun Uhr stets erst einmal eine Frühstückspause in der hauseigenen Kantine.

Ich habe gerade mein Tablett mit Brötchen, Aufschnitt und Orangensaft beladen, als mir plötzlich extrem schwindlig wurde. Ich schaffte es gerade noch an den Tisch an dem bereits meine Kollegen Platz genommen hatten. Es drehte sich alles und ich hielt mich am Tisch fest, obwohl ich bereits saß. Nach einigen Sekunden war es vorbei, mein Gesicht war von kaltem Schweiß bedeckt, ich war fix und fertig und ich hatte einfach Angst. Das war allerdings noch keine Panikattacke.

Ich muss wohl kalkweiß gewesen sein und meine Vorgesetzte fragte mich, ob alles in Ordnung sei. Ich verneinte und erzählte von meinem Schwindel. „Ich muss mir wohl etwas eingefangen haben“, stammelte ich und bat sie nach Hause gehen zu dürfen.

Tatsächlich hatte ich mir wohl einen grippalen Infekt eingefangen, der sich mit dem Schwindel ankündigte. Ich wurde für den Rest der Woche krank geschrieben und verbrachte die kommenden Tage im Bett.

Dann ging es los!

Am kommenden Montag, dem Tag meiner ersten Panikattacke, ging es mir wieder gut, ich war fit und machte mich auf den Weg zur Arbeit. Zunächst war alles in Ordnung. Dann ging es wieder in die Kantine. Dort bekam ich die erste Panikattacke.

Plötzlich wurde ich an den Vorfall letzte Woche erinnert. Mir wurde erneut schwindlig, mein Herz raste, ich bekam Schweißausbrüche und Atemnot. Ich hatte Angst umzukippen. Das wäre mir in der Mitarbeiterkantine total peinlich gewesen.

Ich dachte in erster Linie daran, was die anderen über mich denken würden. Ich wollte diese Schwäche nicht zeigen. Allein die Vorstellung umzukippen verstärkte meine Symptome. Ich schaffte es an den Tisch.

Irgendwie stand ich das Frühstück durch, konnte mich allerdings nicht richtig auf meine Umgebung konzentrieren. Zu sehr war ich mit mir und meinen Symptomen beschäftigt und damit diese unter Kontrolle zu halten, damit niemand etwas bemerkt.

Ich betete innerlich, dass dieses Gefühl vorüber gehen möge. Ich war während des gesamten Frühstücks wahnsinnig angespannt und war froh als es vorbei war. Niemand schien von meiner Panikattacke etwas bemerkt zu haben, was mich sehr verwunderte.

Danach ging ich erst einmal auf Toilette, wo ich mich ein wenig beruhigte. Viel länger hätte ich diese Panikattacke auch nicht durchgehalten. Ich war mit meinen Kräften am Ende. In der Mittagspause ging es mir ähnlich.
Um 18:00 Uhr saß ich im Auto nach Hause.

Ich hätte zu diesem Zeitpunkt nicht den Begriff Panikattacke benutzt, wusste aber bereits auf dem Heimweg, dass mein Kopf mich in diese Situation gebracht hat.

Mir war das äußerst unangenehm, ich schämte mich für diese „Schwäche“, war total erschöpft und hatte bereits Angst vorm nächsten Arbeitstag, vor der nächsten Panikattacke.

Was war nur mit mir los? Was stimmte nicht mit mir?

Das war der Beginn meiner Angststörung, die mich für mehr als drei Jahre begleiten sollte.

Wie ich diese Jahre erlebt habe und wie es mir gelungen ist, meine Angststörung zu überwinden, schildere ich in meinem Buch „Exfreundin Angst“.

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Panikattacken, Panikstörung


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