März 8

Muss man glauben, eine Angststörung überwinden zu können?

10  comments

Ich glaube nicht nur, dass man eine Angststörung überwinden kann, ich weiß, dass man die Angststörung überwinden kann und zwar aus eigener Erfahrung.

Das hab ich dann auch in meinem Newsletter kundgetan. Daraufhin bekam ich eine Mail von Anke, die den Glauben (fast) daran verloren hat, dass man eine Angststörung vollständig überwinden kann. Ich habe mich in Absprache mit Anke dazu entschlossen, ihre Anfrage in einem öffentlichen Blogpost zu beantworten.

  • Warum es möglich ist, eine Angststörung zu überwinden…
  • Warum es wichtig ist, an eine Heilung zu glauben, um eine Angststörung überwinden zu können…
  • Wie Du den Glauben daran zurückgewinnst oder stärkst…

Das besprechen wir in diesem Beitrag.

E-Mail von Anke

Der komplette Text der Mail von Anke lautet:

Mein erster Gedanke „genau ihr Spackos, dann tragt euch doch aus aus dem Verteiler ihr Ungläbigen“. Und dann fragte ich ich: „glaubst du denn dass es möglich ist die Angst zu überwinden? Und zwar gänzlich?“

Und ich muss sagen – nein, der Zweifel daran ist mächtig. Und nicht ohne Grund. Seit 28 Jahren leide ich nun unter Panik und Hypochondrie und man hat in all den Jahrzehnten immer nur gehört oder gelesen, dass eine Heilung nicht möglich ist.

Diesen Samen hat man gefressen und in all den Jahren ist ein stattlicher Baum daraus gewachsen. Und es hat sich auch immer wieder bestätigt aus eigener Erfahrung, dass es „nur“ Auf und Abs gibt, aber ganz ehrlich: eine längere gute Phase über Wochen oder Monate hab ich in der Zeit nur 1x erlebt und auch diese war nie frei von Sorgen und Zweifeln.

Ich kenne Angstis, die fest daran glauben, dass alles gut wird. Irgendwann. Irgendwie. Wenn sie nur fest genug daran glauben. Mir fehlt dieser gute Glaube jedoch. Dieses Urvertrauen. Und wo nimmst du es jetzt her wenn du es nicht hast??? Kann man das bei Amazon bestellen? Leider nicht.

Ist es nicht vielmehr eine Flamme die in jedem brennt? Bei dem einen brennt sie etwas heller und kräftiger, beim anderen funzelt sie so vor sich hin, stets kurz vorm erlöschen. Und will man jetzt jemandem vorwerfen dass der mit der kleinen Flamme was falsch macht, weil es bei ihm einfach nicht recht brennen will? Ich denke man könnte es, denn wenn man der Flamme kein gut brennbares Material gibt, was soll sie anderes tun als klein bleiben? Das Problem ist doch, dass man einfach nicht WEISS, wie man die Flamme richtig füttert bzw. nach einigen Versuchen vielleicht zu früh abbricht, da man halt auch umgehend ein Ergebnis erwartet.

Ich habe interessiert in deinem Blog gelesen, dass du dich nie davor gescheut hast der Angst immer und immer wieder zu begegnen. Nun hast du es geschafft. Wie oft bin ich ihr schon begegnet? Tausend Mal? Aber sie schafft immer wieder mich, nicht umgekehrt.

Jeden Tag gehe ich zur Arbeit mit der Angst im Gepäck, dass ich heute wohl umkippen werde, oder sterben und verbringe meinen Tag in kompletter Anspannung. Ich schaffe es nicht die Gedanken rumzudrehen und zu denken „Und wenn du nicht umkippst? Wenn alles gut geht?“

Es ist ein täglicher Kampf und der kostet Kraft und woher soll man immer und immer wieder diese Kraft her nehmen, um die Tage zu bestehen? Es zermürbt einen, also wo ist da noch der Funke für gute Gedanken? Ich kann nicht mehr so recht daran glauben, also müsste ich mich auch aus dem Newsletter austragen. Aber ich denke das geht eben vielen so, die Resignation hat sich breit gemacht, weil einfach zu wenig Beweise da sind, dass es möglich ist.

Du schreibst du hast viele aus der Angst gecoacht. Was heißt dass denn in Zahlen? Sorry das klingt jetzt echt nach Erbsenzählerei, aber man braucht ja ne Vorstellung. Viel ist ja relativ. Zumal sich auf dem Blog erst eine getraut hat darüber zu schreiben. Was ist denn mit den anderen? Also ich hab für mich gedacht „wenn ich es schaffen sollte, dann werde ich die anderen Angstkollegen nicht vergessen und sie an meiner Genesung teilhaben lassen“.

Grad fällt mir ein ich kenne jemanden der es geschafft hat… Aber die verrät mir auch nicht wie es leztendlich ging. Irgendwas von „zu sich selbst finden, den Schatz in dir, die wahre Liebe“. Joah. Das hilft mir nicht wirklich.

Ich googele wirklich jeden Scheiß, aber auf die Frage „wie liebt man sich selbst“ konnte ich noch keine befriedigende Antwort finden. Ok, nicht so kritisch mit sich sein, sich annehmen wie man ist usw. Aber wenn man in seiner Denk-Kotze mal wieder drin ist, dann läuft das Programm und ich schaffe es nicht während des Programms zu denken „ey, stop, da läuft ja ein Programm, nee nee aufhören“. Ich raff dass dann nicht und es läuft und läuft und läuft wie das trommelnde Duracell-Häschen.

Und dann, kontraproduktiv zum Thema Selbstliebe, komme ich immer wieder zu dem untrüglichen Schluss: „Du musst zu doof sein um diese Vorgänge zu raffen, sonst könntest du ja was ändern. Ergo bist du selbst Schuld an deinem Zustand.“ Und dann werde ich ganz traurig und dann ist da nur noch das schwarze Loch der Hoffnung, schlurbs aufgesaugt und verschwunden im Nichts.

Ich sag immer ich bräuchte so einen 1-€-Jobber der den ganzen Tag neben mir herläuft und fragt „Was denkst du gerade?“ und wenn ich ihm dann den Rotz meiner Gedanken erzähle müsste der mir immer so auf den Hinterkopf klappsen damit ich wieder auf Spur komme um überhaupt mal zu merken WAS ich da die GANZE Zeit für einen Mist denke!!!!

Und auf der anderen Seit läuft der zweite Jobber der mir dann bessere Dinge einflüstert (weil mir die guten Dinge nicht einfallen wollen). Du siehst auch dieses Problem würde ich lieber outsourcen anstatt mich selbst dran zu machen, aber wirklich nur, weil ich diesen Automatismen nicht entfliehen kann. Also GLAUBE, dass es nicht geht.
Und damit schließt sich wieder der Kreis der Ungläubigen.

Ich bin fest davon überzeugt, um heilen zu können muss man daran glauben dass es möglich ist. Und viele von uns können daran nicht glauben. Wenn sich nun alle austragen aus dem Newsletter wird es echt ruhig in deinem Blog. Grins… Man sagt ja immer „die Hoffnung stirbt zuletzt“. Es tut mir leid, aber ich glaube bei vielen ist die Krux dass die Hoffnung zuerst gestorben ist.

In diesem Sinne
viele Grüße

Anke

Zunächst einmal finde ich Anke’s Schreibstil sehr unterhaltsam. Sie schafft es, ihre Gedanken und Gefühle nachvollziehbar herüberzubringen. Ich finde, eine innere Zerrissenheit kommt deutlich zum Ausdruck, dieser Widerspruch in sich, dem so viele Menschen mit einer Angststörung ausgesetzt sind. „Ich möchte ja daran glauben, dass man eine Angststörung überwinden kann. Aber dass ich ihn nach so vielen Jahren nicht gefunden habe, kann ja nur bedeuten, dass es keinen Weg aus Angst und Panikattacken gibt oder ich zu blöd bin, um diesen Weg für mich zu finden.“

Anke hat vielleicht wenig Hoffnung, dass sie die Angststörung überwinden kann, doch sie hat das Ganze noch NICHT gänzlich aufgegeben. Ansonsten hätte sie nicht in meinem Blog gelesen, sie hätte nicht meinen Newsletter abonniert und erst recht hätte sie sich tatsächlich einfach ausgetragen statt mir zu antworten.

Muss man überhaupt GLAUBEN, dass man eine Angststörung überwinden kann?

Man liest und hört immer von verschiedener Seite, dass man eine Angststörung nicht loswerden kann. Man könne allenfalls lernen, damit zu leben. Wenn man jahrelang Angstzustände und Panikattacken hat, ist es total verständlich, dass man davon ausgeht. Aber man macht es sich damit auch einfach.

Für Betroffene ist das doch irgendwie bequem, denn es bedeutet, dass man nichts tun muss. Wozu denn auch? Und auch Therapeuten, die so etwas äußern, machen es sich leicht, denn sie können ja nie zur Verantwortung gezogen werden, wenn sie keine gute Arbeit leisten. Sie haben ja gleich gesagt, dass sie eigentlich nicht helfen können.

Angststörung? Unheilbar! Ein bisschen verbessern können wir die Situation vielleicht. Aber wirklich machen kann man nichts. Ist doch easy irgendwie. Für beide Seiten.

Die Wahrheit ist, dass man eine Angststörung überwinden kann. Generell. Doch das ist nicht ganz so „easy“.

Der Weg aus der Angststörung ist nicht leicht. Im Gegenteil: Er ist oft anstrengend und unbequem. Er verläuft selten geradlinig. Man muss Tiefpunkte überwinden und durchhalten, auch wenn sich (noch) keine Erfolge eingestellt haben. Und das ist manchmal echt schwer.

Es ist einfach leichter zu sagen: Ich kann daran nichts ändern, ich muss lernen, damit zu leben. Doch das ist eine gefährliche Haltung.

DENN: Wenn man davon ausgeht, dass einem nichts helfen kann, wird man Recht behalten. Man wird nicht bereit sein, um die notwendigen Schritte zu unternehmen.

Also möchte ich Dir, liebe Anke und allen anderen dort draußen zurufen: Man kann eine Angststörung überwinden und zwar vollständig.

Wenn Ihr noch daran zweifelt, ist das übrigens überhaupt kein Problem.

„glauben“ heißt nicht „wissen“

„Glaube und Zweifel bedingen einander wie Ein- und Ausatmen; sie gehören zusammen.“ hat schon Hermann Hesse gesagt. Ja, es ist der Kern des Glaubens, dass man eben nicht weiß. Dass Anke daran zweifelt, dass es für sie den Weg aus Angst und Panikattacken gibt, bedeutet nicht, dass sie nicht doch irgendwie daran glaubt.

Okay, Anke hat nach 28 Jahren nicht mehr besonders viel Hoffnung, dass sie die Angststörung überwinden kann. Und das kann vermutlich jeder nachvollziehen. Und doch ist noch ein Funken Hoffnung vorhanden. Sonst würde sie sich mit der Thematik nicht mehr befassen.

Und ich versuche bei allen Betroffenen diesen Funken, zu einem kleinen Feuer zu entfachen. Mit diesem kleinen Feuer kann man anfangen, an sich und seinem Leben zu arbeiten. Um aktiv zu werden, was zu ändern, sich zu verändern und durchzuhalten.

Ich persönlich weiß, dass man eine Angststörung überwinden kann. Aus eigener Erfahrung und weil ich viele Betroffene bei diesem Weg begleitet habe. Auch wenn ich niemandem die Garantie dafür geben kann, dass er seinen Weg aus der Angst findet – ich bin fest davon überzeugt, dass JEDER dazu in der Lage ist, eine Angststörung VOLLSTÄNDIG hinter sich zu lassen.

Der Glaube daran (auch wenn dieser mit Zweifel behaftet ist) ist eine Grundvoraussetzung, um diesen mitunter beschwerlichen Weg auf sich zu nehmen.

Wenn der Glaube fehlt…

Bei Anke bin ich guter Dinge, dass sie selbst nach so langer Zeit mit der Angststörung ihren Weg aus Angst und Panikattacken finden kann. Sie hat noch Hoffnung.

Bei manchen Menschen ist die Überzeugung, dass nichts ihnen helfen kann hingegen so ausgeprägt, dass man mit Wut reagiert, wenn man ihnen etwas anderes erzählt. Dieser Glaube ist häufig so fest verankert, dass nichts, was ich oder andere sagen, bei ihnen ankommt. Im Gegenteil: Jede Aussage wird so gedeutet, dass sie zu ihrer inneren Überzeugung passt. „Das ist doch wieder nur so eine Marketing-Masche. Mir kann ohnehin nichts helfen.“

Natürlich kann man festgefahrene Überzeugungen nicht von heute auf morgen über Bord werfen. Und doch versuche ich auch bei diesen Menschen ihre Überzeugungen ins Wanken zu bringen.

Und mit Affirmationen kann man weiter dazu beitragen, selbstzerstörerische Glaubensmuster zu durchbrechen. „Ich bin zu weit mehr in der Lage, als ich mir momentan zutraue. Ich werde meine Probleme überwinden und mich wird ein besseres Leben erwarten, als je zuvor.“ Wie wäre es stattdessen mit Gedanken wie diesen?

Und auch wenn sich das für den einen oder anderen anfangs noch falsch anhört, werden Glaubenssätze wie diese mit der Zeit dazu beitragen, mehr an sich und an eine Heilung zu glauben, den beschwerlichen Weg aus der Angststörung auf sich zu nehmen und durchzuhalten.

Das Urvertrauen, von dem Anke spricht, bekommt man mit zunehmend positiven Erfahrungen. Damit diese Erfahrungen möglich sind, muss man dem Leben einen kleinen Vertrauensvorschuss geben. Erst wenn wir an das Gute im Leben glauben (wir dürfen zweifeln), kann es sich von seiner guten Seiten zeigen. Und das gelingt ebenfalls mit positiven Affirmationen.

Ich habe übrigens mit einer Dame zusammengearbeitet, die ihre Angststörung nach über 50 Jahren überwunden hat. Das sollte Dir, liebe Anke, und allen anderen dort draußen Mut machen. Die Hoffnung ist berechtigt.

Das solltest Du JETZT tun…

Ich empfehle Euch, die Teilnahme an unserer Akademie. Hier könnt Ihr mit hunderten Teilnehmern gemeinsam an Eurem Weg aus der Angststörung arbeiten. Dabei bleibt Ihr motiviert und je mehr ihr Euch von der Angststörung verabschiedet, umso stärker wird der Glaube. Klicke jetzt hier und teste unsere Akademie.


Tags

Angststörung, Angststörung überwinden


You may also like

  • Liebe Anke!

    Ich hab einen guten Tipp für dich: scheiss drauf, ob du das nun glaubst oder nicht. Denn ich verrate dir was: das ist wieder ein Programm, glaube ich. Du hast Angst, das du es nicht schaffst. Das ist Angst. Angst. Angst.

    Als ich das erste mal zu Rauchen aufgehört habe, war ich so traurig. Ich liebe Rauchen. Ich dachte: wenn ich jetzt denke, das ich nie mehr rauche, dann bin ich soooo traurig. Das will ich nicht. Ich entscheide mich jetzt dafür, heute nicht zu rauchen. Morgen darf ich dann.
    Am nächsten Tag dachte ich: cool, ein Tag ohne, da kannste noch einen dran hängen.
    Am übernächsten dachte ich: wie gut, jetzt rauche ich mal ne Woche nicht, aber dann darf ich echt!
    dann nahm ich mir vor, erst an Weihnachten zu rauchen (im November) und als es Weihnachten war, dachte ich, achwas, jetzt mach das nicht kaputt, rauch erst Ostern.

    Prinzip ist klar.

    Das heisst, sich jetzt voll und ganz von der Angststörung zu verabschieden macht Angst. Sie gehört ja dazu, wie ein hässliches Kaninchen mit roten Augen. Sag dir: in der nächsten Stunde hab ich keine Angst. Dann darf ich wieder.
    ich glaube, das könnte helfen!

    mir hilft es.

    liebe Grüße
    Susanne Bregenzer

  • Hallo ihr Lieben,
    ja die Sache mit dem Glauben und zweifeln ist mitunter das größte Problem und irgendwie auch schon wieder die Lösung … denn Glauben hat meiner Meinung nach auch etwas mit „Vertrauen können “ zu tun und das ist bei den meisten Angstis ja generell ein grosses Problem… anderen vertrauen und vor allem sich selber wieder vertrauen zu können, weil was ist das Problem von einem Hypochonder oder jemanden der eine Angststörung hat? Genau, er vertraut seinem eigenen Körper nicht… Den Ärzten nicht… usw.
    Ich selber leide seit 2 Jahren an einer Angststörung und Hypochondrie , durch dein Buch habe ich eine ganze Menge Denkanstöße bekommen, die ich versuche auf meine Situation irgendwie „umzudenken“
    Mir ist dabei schon einiges sehr viel klarer geworden…
    Ich habe zb schon relativ früh bestimmte Ereignisse oder Personen als Ursache /Auslöser fest gestellt für meine Angststörung , allerdings hat mir dies alleine zu wissen noch nicht wirklich geholfen… Man steht wie vor einer Mauer und überlegt und überlegt, was kann oder soll ich jetzt tun? Habe vielleicht den Auslöser erkannt und nun?
    Ereignisse wie zb den Tod kann man nicht rückgängig machen, Personen die einen verletzt haben , bzw das Geschehene kann man nicht mehr löschen…. Und die Angst bleibt trotz der bisherigen Erkenntnisse mal mehr mal weniger stark vorhanden…
    Nach dem Lesen von deinem Buch (vor 2 Wochen) habe ich dann versucht nicht mehr zu sagen das und dies ist der Auslöser, sondern habe mein Leben, auch das vor der Angststörung ,Review passieren lassen und schon geschaut was der Auslöser war, aber mich selber betrachtet, was habe ich geändert in meinem Verhalten, Denken usw.
    Und zack da war der nächste Weg ! ICH habe mich verändert und zwar schon lange vor der ersten Panikattacke… Durch die vielen kleineren und größeren Verletzungen (seelisch) habe ich nach und nach einfach jegliche Emotionen versucht abzuschalten, das heißt nicht nur negative, sondern genauso auch alle positiven, wie Liebe, Vertrauen, Freude usw. Ja ich habe es mir regelrecht unterbewusst verboten… weil wer nichts fühlt, fühlt auch keine Verletzungen und wer nicht liebt, kann nicht enttäuscht werden… usw. Dieses ist mir bisher allerdings noch nie so bewusst geworden… und war fpr mich selber richtig erschreckend !!!
    was mir also aber noch blieb , war die ANGST … Vielleicht weil sie eben die Mächtigste aller Emotionen ist und sich im Gegensatz zu den anderen eben genau nicht „abschalten“ lässt… da wären wir dann wieder bei der von dir an die Angst gestellte Frage: „Angst was möchtest du mir sagen??? “
    Sie will mir scheinbar sagen, dass mir bewusst werden muss das ich die Vergangenheit nur verarbeiten kann, wenn ich lerne meine Gefühle wieder zuzulassen…. Und zwar alle und auch bzw. am Besten an erster Stelle die Angst …
    Ich zweifele auch nach dieser für mich, überwältigenden Einsicht natürlich auch noch immer ob ES das jetzt wirklich war oder wieviel Türen es wohl noch zu öffnen gibt?
    Da wären wir bei deinem Buchende…
    „Ich werde es erst wissen, wenn ich angekommen bin“ 😉
    meine momentane Frage (Aufgabe), wie kann ich das anstellen? … Meine Gefühle wieder zulassen?
    Reicht es die Einsicht zu haben und die Zeit wird es zeigen? Muss ich vielleicht die Frage anders stellen? Noch weiß ich es nicht… denke auf jedenfall ist es ein Schritt weiter in die richtige Richtung und dieses „feststecken“ an einem gewissen Punkt ist schonmal irgendwie aufgelöst…

    Ich danke dir lieber Sebastian sehr für dieses Buch… Mir hat es schon ein ganzes Stück geholfen meine Sicht auf manche Dinge zu ändern 🙂

    Ganz liebe Grüße
    Tanja , 38 Jahre

    • Und falls mein Bericht hier vielleicht nicht so gut zum Thema passen sollte, darf er gerne auch wo anders hin verschoben werden ….

    • Hey Tanja,
      vielen Dank für Dein Kommentar. Schön, dass Dir mein Buch gefallen hat. Das freut mich sehr.
      Es könnte nicht nur sein, dass sich die Angst anders als andere Gefühle nicht abschalten lässt, weil dieses Gefühl zu stark ist, sondern weil Du Angst anderen Gefühlen wie Trauer vorziehst. Natürlich passiert das unbewusst.

      Um alle Deine Gefühle zulassen zu können, hilft dir vielleicht der Gedanke, dass die unangenehmen Gefühle nicht bleiben, sondern gehen, wenn du ihnen den notwendigen Raum gibst. Wenn Du beispielsweise Trauer zulässt, dann wirst Du nicht ewig traurig sein.

      Du könntest Deinen Gefühlen immer mal wieder bewusst Raum geben. Nimm Dir Auszeiten, in denen Du ganz bewusst bei Dir bist. Lade Deine Gefühle ein. Mache Dir klar, dass es keine positiven und negativen Gefühle gibt.
      Du kannst Dich auch in eine bestimmte Situation aus der Vergangenheit wieder hineinversetzen. Wichtig ist, dass Du Dir Zeit dafür nimmst und Dich nicht ablenken lässt.

      Lerne Dich wieder neu kennen. Sei achtsam. Spüre in Dich hinein. Was denkst Du? Was spürst Du (auch körperlich)? Wie wäre es, wenn Du mit einem Nachmittag in der Natur startest? Nimm Dir gar nicht so viel dafür vor, außer: Ich lasse mich nicht ablenken.

      Ich hoffe, ich konnte Dir etwas Anregung geben…

      Lieben Gruß.

      Sebastian

  • Hallo zusammen und Hallo lieber Sebastian,

    Der Text von Anke spricht mir und sicher auch vielen anderen direkt aus der Seele. Danke an Anke, dass du den unseren Zustand so treffend beschrieben hast. Und danke Sebastian, dass du so ermutigend schreibst.
    Ich selbst hänge gerade wieder in einem Loch. Warum versuche ich zu ergründen. Nachdem es mir in den letzten Wochen so gut wie nie ging, eben durch Gedanken Kontrolle hat es mich jetzt wieder etwas zurück geworfen. Warum ich das schreibe? Weil ich euch sagen möchte, dass es stimmt. Umso mehr ich davon überzeugt bin, dass ich stärker bin als meine Angst, umso leichter fällt es mir mit der Angst umzugehen. Trotz das es mir gerade etwas schwerer fällt als in den vergangenen Wochen, bin ich nicht bereit aufzugeben, weil ich die Erfahrung machen durfte, dass ich stärker bin, als ich vermutet habe. Kleine Rückschläge sind zwar schwierig zu akzeptieren, aber es ist der bessere Weg dies zu tun, als mich jammernd wieder knapp eine Ecke zu verkriechen. Mein Tipp an euch Leidenden, lasst euch nicht unterkriegen, wenn es auch mal einen Schritt zurückgeht. Der nächste Schritt nach vorne wird nicht lange auf sich warten lassen.
    Liebe Grüße
    Sabine

    • Liebe Sabine,

      vielen lieben Dank für Deinen Mut machenden Text. Du hast vollkommen Recht. Es ist im Übrigen total normal, dass man auf dem Weg aus einer Angststörung immer mal den einen oder anderen Schritt zurück macht. Dann ist es umso wichtiger, den Kopf nicht in den Sand zu stecken, sondern weiterzumachen.

      Lieben Gruß.

      Sebastian

  • Wow einfach nur danke will ich sagen für diesen wundervollen Text. Glauben heisst nicht wissen, ich habe Tränen in den Augen

  • Schön geschrieben. Das macht Hoffnung. Vielen Dank!

  • Wow!

    Ich bin sprachlos. Sitze hier und mir laufen die Tränen. Du hast so wundervolle Worte und Gedanken zu dem Thema!
    Und ich bin so stolz auf mich dass ich so schön schreiben kann und so stolz auf dich dass du diese Gabe hast, Menschen Hoffnung zu schenken.

    Es haben mir schon viele Leute gesagt, dass ich die innere Stärke habe, es zu schaffen. Ich habe nicht gewagt daran zu glauben.
    Aber hej… was soll ich sagen… mein Flämmchen lodert gerade ganz schön vorwitzig in die Höhe. Sogar mein Herz hüpft gerade. Und es ist kein Angststolpern.

    Ok jetzt beim 3. Hüpfer isses doch ein wenig unheimlich… Atmen…. alles wird gut….

    Fühl dich unbekannterweise ganz innig gedrückt von mir
    LG Anke

    • Es freut mich sehr, dass mein Text so eine positive Reaktion ausgelöst hat.

  • {"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}
    >