Angststörung – Alles die Gene schuld oder was?
Die Ursachen einer Angststörung sind bis heute nicht eindeutig geklärt. Ärzte und Psychologen tun zwar oft so, als wüssten sie alles. Leider ist das nicht der Fall.
Würde man die Ursache genau kennen, würde das die Behandlung aus medizinischer und ärztlicher Sicht erheblich erleichtern.
Meiner Meinung nach gibt es die eine Ursache nicht. Es ist ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren, die letztlich zu einer psychischen Erkrankung führen.
Bei allen Gemeinsamkeiten zwischen den Betroffenen unterscheiden sich diese mitunter erheblich. Und genau das macht eine Heilung letztlich so schwer.
Liegt es an den Genen?
Neulich hat mir Tanja, eine treue Leserin meines Blogs geschrieben, dass sie gelesen hat, eine Angststörung hätte genetische Gründe. „Wenn die Gene für meine Angststörung verantwortlich sind, kann ich nichts dagegen tun!“
Hat Tanja recht?
In einigen Familien scheint es eine Häufung von psychischen Erkrankungen zu geben, wobei die Frage gestellt werden muss, ob hier nicht auch die Erziehung eine Rolle spielt bzw. eine Angststörung „abgeguckt“ wird.
Es spricht vieles dafür, dass eine gewisse Veranlagung gegeben sein muss, damit eine Angststörung auftritt.
Meiner Überzeugung nach spielt die genetische Disposition übrigens bei so ziemlich allen Erkrankungen eine Rolle.
Belassen wir es dabei.
Wenn die genetische Veranlagung nun mitverantwortlich für eine Angststörung ist – dann kann man weder etwas dafür, noch etwas verändern.
Falsch.
Okay, wir können nichts für unsere genetische Veranlagung. Das heißt aber nicht, dass wir nichts dagegen tun können, selbst wenn die Gene eine Rolle spielen.
Fettleibigkeit und die Gene
Ein kurzes Beispiel: Es ist wohl unstrittig, dass manche Menschen zu Fettleibigkeit neigen, während andere alles in sich hinein stopfen können, keinerlei Sport machen und dennoch gertenschlank sind.
Auch hier spielt die genetische Disposition eine große Rolle. Soviel ist sicher.
Aber das bedeutet doch nicht, dass man nichts dagegen tun kann. Es würde doch kaum jemand auf die Idee kommen, zu behaupten, man müsse damit leben, dass man dick ist. Man muss eben mehr auf die Ernährung achten und sich regelmäßig bewegen, wenn man zu Fettleibigkeit neigt.
„Das ist doch nicht fair!“ magst Du vielleicht denken! Nein, das ist es sicher nicht. Aber ich muss Dir den Zahn an dieser Stelle einmal ziehen, dass das Leben fair zu sein hat. Das ist eine sehr kindliche Vorstellung des Lebens.
Es ist wie es ist und wir müssen mehr an uns arbeiten, als andere, wenn wir zur Fettleibigkeit neigen. Das ist eben so. Punkt!
Und so ist das auch mit einer Angststörung. Vielleicht ist in den Genen festgelegt, ob man überhaupt eine Angststörung bekommt. Aber sicher ist, dass die Gene niemals die alleinige Ursache dafür sind, dass eine Angststörung tatsächlich auftritt.
Und dann können und müssen wir an uns arbeiten, um die Angststörung wieder los zu werden.
Und das kannst auch Du schaffen – Gene hin oder her!
Sollte tatsächlich eine genetische Veranlagung für psychische Erkrankungen bestehen, heißt das also nicht, dass wir nichts dagegen tun können.
Wir dürfen nicht den Fehler begehen, die Verantwortung für unsere Genesung abzugeben, indem wir sagen: „Wir können nichts für unsere Angststörung und deshalb auch nichts an Panikattacken & Co. ändern.“
Diese Haltung ist nicht nur vollkommen falsch, sondern extrem gefährlich.
Mit dieser Einstellung wirst Du Angstzustände und Panikattacken sicher nicht los.
In meinem Buch „Exfreundin Angst“ bekommst Du übrigens vielfältige Anregungen dazu, wie Du Deinen Weg aus der Angst finden kannst. Mehr dazu hier .